Glückliche Erfahrungen bereiten ein Kind auf eine glückliche Zukunft vor.
Vorsicht! Das ist eine hochexplosive Parenting Card. Viele denken jetzt vielleicht: Ich muss meinen Kindern eine glückliche Kindheit basteln. Meine Ansicht dazu ist: Das können wir nicht.
Wir müssen nicht bei den Kindern anfangen. Sondern bei uns!
Menschen sind Gewohnheitstiere. Und unsere Gewohnheiten sind sehr, sehr tief in uns verankert. Wir alle suchen ein Leben lang das, was wir kennen. Sicher können wir negative Prägungen durch Arbeit an uns selbst auch ändern. Aber unsere Voreinstellung steht auf: Suche das, was Du kennst.
Wenn wir wollen, dass unsere Kinder sich selbst ein gutes, glückliches Leben bauen, wenn sie groß sind, ist es also unsere Aufgabe, diese Überzeugungen in ihnen zu verankern:
Das Leben ist gut zu mir, glücklich sein ist mein Normalzustand, geliebt werden ist normal, frei zu sein ist mein Recht, ich bin okay, du bist okay.
Wieviele von uns müssen das erst lernen! Du bist gut! Du darfst träumen! Du bist schön! Du bist okay! Du musst nichts leisten, um anerkannt zu werden, weil du als Mensch etwas wert bist!
Eine ganze Industrie, Bücher, Seminare, Therapeuten leben davon, dass viele Menschen von klein auf beigebracht bekommen, dass sie nur etwas wert sind, wenn sie gut sind, dass sie nur geliebt werden, wenn sie brav sind, dass Stress, Ärger, Streit der Normalzustand im Leben ist.
Es ist also unsere Aufgabe als Eltern, für andere Erfahrungen zu sorgen. Keine einfache Aufgabe! Denn wir alle haben ja auch unsere Prägungen, mit denen wir selbst zu kämpfen haben und die unser Leben schwierig, stressig, langweilig, unausgefüllt, lieblos oder was auch immer unsere Prägung ist, machen.
Der erste Schritt für diese Parenting Card ist daher aus meiner Sicht, dass wir schauen, wie unser Leben sich anfühlt. Wir können unseren Kindern kein glückliches Leben zeigen – kein artgerechtes! – wenn wir selbst unglücklich sind oder nicht artgerecht leben (ein Thema, das übrigens in den Artgerecht-Camps immer wieder aufkommt – mit erstaunlichen Erkenntnissen).
Wenn wir selbst dort sind, wo wir uns wohlfühlen, dann haben wir mehrere positive Effekte:
– wir sind entspanntere, glücklichere Eltern
– wir leben Kindern vor, wie man sich um sich selbst kümmert
– wir leben Kindern vor, dass ein gutes Leben der Normalzustand ist
Und dann ergeben sich die positiven Erfahrungen für eine positive Zukunft von ganz alleine.
Wenn ihr eure Kinder glücklich machen wollt – seid glücklich.
Du sprichst mir aus dem Herzen. Hier ein kleines Zitat zum Thema eigene Prägung überwinden:
„Ja, persönliche Veränderung ist möglich, aber es dauert halt etwas. Die ersten 10 Jahre sind die Schlimmsten.
(Theo Schoenaker, Individualpsychologe)
Danke! Genau so ist es! Deshalb bin ich meinen Eltern so dankbar, dass sie uns genau das so vorgelebt haben, ich ein glücklicher Mensch bin (trotz heftiger Schicksalsschläge!)und dies auch an meine Kinder so weitergeben kann und will! Und schön, hier wieder mehr von dir zu lesen, liebe Nicola!:-)
Wie einem hier aus der Seele gesprochen wird, ich sage auch immer. Geht es mir gut, geht es meinen Kindern gut. Damit will ich sagen, dass wie schon oben angesprochen. Wenn ich selbst immer fertig bin unglücklich und nicht zufrieden, dann strahle ich das aus und die eigenen Kinder nehmen das natürlich auf. Da kann man sich noch so gut verstellen, Kinder spüren das einfach. Und je jünger sie sind desto mehr stärker nehmen sie die eigene Stimmung war. Natürlich muss man schon schauen dass es den Kindern gut geht, man muss zumindest ein gutes Mittelmaß finden sodass es den Kinder bestens geht aber man selbst nicht zu viel negative Energie ausstrahlt. Und wenn man von Stress und zu viel Arbeit geplagt ist hilft da zwischen durch vielleicht ein kleiner Ausflug an einen Ort oder Hotel zum wohlfühlen. Einfach mal abschalten und die Zeit mit den eigenen Kindern und Partner genießen ohne viel Aufgaben die einem im Kopf liegen. Sei es Arbeit, putzen oder kochen. Einfach mal abschalten kann Wunder wirken und wenn man dann wieder erholt zu Hause ist. Dann ist man auch persönlich besser drauf und die Kinder freut es auch.
Lg, Brigitte