Auf einer Grillparty, klassische Situation: Ich unterhalte mich mit der Mutter eines Einjährigen, krieg plötzlich dieses komische Kribbeln und entschuldige mich kurz:
„Du, ich glaube, er muss mal“,
schnappe mir meinen Sohn und bin 3 Minuten später wieder da.
„Wie? Der pinkelt?“, fragt sie.
Ich bin natürlich versucht, mit verklärtem Blick zu sagen:
„Tun wir das nicht alle?“,
aber ich erkläre dann doch lieber artig:
„Ja, er ist ein Windelfrei-Kind.“
„Davon hab ich schon gehört, sag mal…“ – und schwupps sind wir im schönsten Wie-das-funktioniert-echt?-Gespräch.
Und dann sagt sie etwas, das mich total begeistert:
„Weißt Du, ich hatte mal einen Hund…ich meine, das ist nicht dasselbe…aber da hab ich beim Welpen ja auch immer aufgepasst: Muss er jetzt? Muss er nicht? Als das Baby kam, hatte ich auch den Gedanken, warum man es da nicht eigentlich genauso macht!“
Ich war begeistert. Warum sollten Babies weniger Recht auf MussErJetztOderNicht-Aufmerksamkeit bekommen als Hunde? Und der Effekt ist derselbe: Irgendwann weiss Mama/Papa/Frauchen/Herrchen einfach, wann der Kleine mal muss.
(Darf man natürlich nur Leuten erzählen, die Hunde haben oder Hunde lieben, alle anderen halten einen für blasphemisch oder schlicht total gaga.)
Als mein Welpe zu uns mit 8 Wochen kam, haben wir genau das getan. Wir haben ihn anfangs jede Stunde, später seltener raus getragen. Das hat gut funktioniert, sogar Nachts. Er ist auch schnell stubenrein geworden, macht seitdem nie in die Wohnung, selbst wenn er dringend muss, macht er es mit Lauten zu verstehen.