Töpfchen-Päuschen

Streik, Pause – wie immer man es nennen will, ab einem bestimmten Punkt wollen viele Babys nicht mehr abgehalten werden. Wir haben gerade so eine Phase. Und haben sie wieder überstanden. Und sind doch wieder drin. So sieht’s aus:

Sie macht viel weniger als ich denke. Daher halte ich viel weniger ab. Sie meckert SOFORT, wenn ich auch nur in Versuchung komme, sie abzuhalten, obwohl sie nicht muss. Sie kann jetzt den Kopf schütteln und macht eindeutig ein „Nein“, wenn sie nicht will. Entzückend.

Aber damit geht auch das „Präventiv-Abhalten“ verloren. Denn sie macht nur noch, wenn sie fast platzt. Und das dann aber völlig ohne Vorankündigung. Klar, schließlich ist sie ja damit beschäftigt, die Welt zu erobern. Wer hat da schon Zeit für Zeichen? Nee nee. Also entweder, ich ahne es – oder Hose/Body/Wiese/Kind naß.

Was mache ich? Ich nehme die Gelegenheiten, von denen ich sicher weiß, dass sie muss. Nach dem Schlafen, nach dem Vormittagsschlaf (besonders wichtig sonst hinterher volle – also: voll volle – Windel), nachmittags noch ein Mal. Der Rest: Windel oder draußen nackig (dem Wettergott und 24 Grad im Schatten sei Dank).

Und gaaanz manchmal ein sanfter Versuch zwischendurch. Besonders gut klappt es, wenn sie einen Busch oder Zweig studiert. Dann kann ich sie sozusagen am Objekt des Interesses abhalten, sie kann weiter dran rumziehen und ist dann auch nicht sauer, wenn ich sie mal kurz um eine freundliche Entleerung bitte. Und manchmal macht sie’s dann auch.

5 Gedanken zu „Töpfchen-Päuschen

  1. was für eine charmante art von dir, den „abhalte-stress“ zu beschreiben, immerhin ist nach dem nicht rechtzeitigen abhalten irgendwo –
    auf der wiese, auf dem spielplatz, ja auch unterwegs auf dem bürgersteig auf dem weg zu einem termin (ich weiß das) kind umziehen angesagt. und das alles mit einem lächeln von dir.
    schön ist das.
    die mama

  2. Wir hatten eine Phase, wo er „NEIN“ entdeckt hat. Er wußte zwar noch nicht genau, was das heißt, aber Kopfschüttel war wie ein Zauberwort. Damit konnte man was bewirken! Toll ist das für ein Kind – einfach Kopfschütteln, und Dinge, die sonst passieren, geschehen einfach nicht!

    Obwohl er durchaus gerne abgehalten wurde, hat er ganz oft den Effekt dieses Kopfschüttelns ausprobiert. Wir haben es respektiert – wie soll er sonst lernen, was das bedeutet – und sind nicht auf die Toilette mit ihm gegangen. Inzwischen mit 16 Monaten nickt er ab und zu schon oder äußert irgendwie anders Zustimmung zum Toilettengang/Abhalten 🙂

  3. Hi!

    Mein kleiner wird morgen 2 Wochen alt und wir machen von Anfang an windelfrei. Jetzt hat er allerdings Koliken und es ist etwas schwierig seine Zeichen zu deuten bzw. macht er viel Theater wenn ich ihn uebers Toepfchen halte und macht dann, keine Minte spaeter, auf den Wickeltisch. :/
    Ich vermute mal Ruhe bewahren ist die beste Taktik, nicht wahr?! Hatte manchmal schon das Gefuehl, das er sich evtl. gezwungen fuehlt zu machen, wenn ich ihn laenger uebers Toepfchen halte.

    Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

    LG,Linda

    1. Liebe Linda,

      erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby! Ja, die beste Antwort ist: Ruhe bewahren, wickeln, entspannen. Wenn er mit Koliken zu tun hat, kann ihm das abhalten helfen. Wenn es ihn eher stresst, mach eine Pause. In diesem Fall gilt: Wer schreit, hat Recht. Vielleicht macht er noch lieber im Liegen oder die Abhalteposition ist nicht Säuglingsgerecht? Bist du in Berlin? Wir machen am nächsten Freitag einen Windelfrei-Kurs, da könnte ich Dir ein paar Alternativen zeigen.

      In jedem Fall: Pause machen, wenn das Baby weint oder „Theater“ macht. Sie wissen immer, was sie tun.

      🙂
      nic

      1. Hallo Nicola!

        Ne, ich bin in Frankfurt am Main. Das und die Tatsache das der Kleine noch sehr klein ist, halten mich im moment noch davon ab nach Berlin zu kommen. Ansonsten wuerde ich liebend gerne zu Euren Seminaren/Treffen kommen oder auch den Windelfrei Coach machen. Aber das laeuft ja auch nicht weg.

        Ich bin schon dazu uebergegangen, hier und da Windeln zu benutzen und hin und wieder den Topf anzubieten. So ist dann alles dabei, von in den Topf machen, in die Windel, auf den Tisch oder auch mal auf die Mama. 😉

        Meine Hebamme sagt mir immer ich soll mir halt Zeit geben( nicht nur windelfrei bezogen, sondern auch beim Stillen etc.) Ist eben noch keine Mami vom Himmel gefallen. Und sie lobt mich bzw. uns immer ganz viel, weil sie denkt, dass wir das alles schon sehr gut hinbekommen. 🙂

        Ich werde demnaechst mal die Still-Treffs hier abklappern und mal schauen, ob ich noch andere Mamis treffe, die windelfrei machen bzw. Interesse daran haben.

        So, der Kleine nickt mir hier in der Trage gerade ein und ich muss jetzt mal raus was einkaufen.

        Danke fuer Deine Ermunterungen und den tollen Blog. Wenn man schon keine Gleichgesinnten vor Ort hat, dann wenigstens online. 🙂

        Ganz liebe Gruesse,

        Linda

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