Pampers, Pos und Pannen!

Pannen sind natürlich, Pannen sind okay, Pannen gehören dazu!

Es passiert auf dem Laminat in der Küche, unterm Tisch, in der Badewanne, vor der Badewanne, nach der Badewanne, manchmal im Bett (argh), draußen auf dem Spielplatz und sowieso und natürlich immer dann, wenn ich gerade einer interessierten Mutter erzähle, wie toll windelfrei ist – genau dann passieren uns „Pannen“. Er pieselt ohne Kommentar, ich habe vergessen, ihn abzuhalten, habe ihn nicht lange genug abgehalten, will ihn gerade abhalten und bin zu spät und er pieschert in genau dem Moment auf die gerade im Herunterziehen begriffene Hose – ja, das passiert! Klar passiert das!

Ich darf einen wunderbaren Kommentar von Bettina hierzu zitieren, den sie kürzlich in der Topffit-Liste gepostet hat:

Bei jeder Panne lernt doch Dein Kind was! Es lernt doch seinen Körper kennen, dass da was raus kommt, was ihn nass macht. Das ist doch toll, das bringt ihm schon so viel!

Manche Bücher – meines wird anders sein, fest versprochen – suggerieren, dass eine Mama, die sich voll auf ihr Kind einläßt, ganz bei ihm ist, mit dem Flow geht und ihrer Intuition vertraut, dass die sicher weiß, wann es muss. Die Geschichte von den afrikanischen Mamas, die einfach „spüren“ wann ihre Babys müssen, mach’s nicht einfacher. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich bin wensentlich seltener „im Flow“ als ich gerne wäre. Und ich muss immer an den Bericht aus Vietnam denken: Dort ist eine „Panne“ kein Versagen der Mama, sondern einfach etwas, das eben passiert.

Klar, manchmal spüre ich, dass er muss. Aber häufig „spüre“ ick ooch einfach mal jar nischt. Man ist ja auch viel mit anderen Dingen beschäftigt. Topffit-Telepathie ist nicht die Tagesordnung, sondern die Ausnahme. Die Tagesordnung ist – Timing!

Einfach wissen, aha, er muss am Vormittag ca. alle 30 Minuten, also immer mal der Blick zur Uhr, wielange es schon her ist. Und irgendwann hat man das einfach „drin“, dass mal wieder Zeit wäre, so wie man früher in der Schule wusste, dass jetzt bald die Mathestunde zu Ende sein wird.

Das ist natürlich viel unromantischer als „im Flow“ und „intuitiv“ und „ich weiß es einfach“, aber es funktioniert.

Und wenn es gar nicht geht – Pampers is your friend.

Ein Gedanke zu „Pampers, Pos und Pannen!

  1. Bettina, stimmt!
    Meine Tochter (10 Monate) pinkelt derzeit immer mal wieder bewußt auf den Boden (man sieht richtig, wie sie überlegt, ob sie nun zur Mama krabbeln oder es laufen lassen soll) und freut sich dann, dass sowas Tolles, Warmes, Feuchtes nicht nur aus dem Wasserhahn kommt, sondern dass sie das auch selbst produzieren kann. Dann patscht sie drin rum und verteilt es mit Wissenschaftlermiene auf dem Badezimmerfussboden oder wundert sich, dass die Pfütze auf dem Teppichboden so schnell verschwunden ist…
    Das muss ich nicht allzu oft haben, aber ab und zu (vor allem im Bad) ist das völlig in Ordnung und, ganz genau, ausgesprochen lehrreich.

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