Frühförderung – Sinn oder Unsinn?!

Auf ZDF info gab’s heute eine sehr interessante Dokumentation: Kinder auf der Überholspur – Bildung um jeden Preis?

Mit kurzen Interviews mit Jesper Juul, Gerald Hüther und Bernhard Bueb.

 

EDIT: Ein Kommentar zur Dokumentation von Mathias Voelchertfamilylab.de:

Kommentar zum ZDF-Film Kinder auf der Überholspur – ZDF.de

Was die Mutter/Familie im Film »Kinder auf der Überholspur« macht, ist keine Blaupause, die auf viele übertragen werden soll/kann. Es ist das, was diese Mutter/Familie mit ihren Kindern, zu diesem Zeitpunkt, versucht. Es ist nicht DAS Richtige oder DAS Falsche – nicht (oder nur teilweise) übertragbar auf andere! So macht es diese Familie und sicher wird es in 6 Monaten anders aussehen. Genau so sind Familien/Beziehungen = ständig im Wandel. Was andere tun, ist immer nur bedingt auf unsere eigene Familie/Beziehung übertragbar. Es fordert jeden von uns heraus, persönliche Entscheidungen zu treffen, und diese nach dem Ausprobieren wieder zu korrigieren (oder beizubehalten).
Das ist viel komplizierter als früher. Damals waren sich fast alle einig was im Miteinander richtig und was falsch ist. Nachweislich war vieles von einer Gehorsamskultur geprägt, die keinen Widerspruch duldet, das verschaffte dem Einzelnen Sicherheit, weil er/sie es so macht wie alle anderen. Heute versuchen wir ein neues, gleichwürdigeres Miteinander, natürlich führt das zu Unsicherheiten, weil es viele unterschiedliche Meinungen gibt. Es braucht konstruktive Unsicherheit und Mut, wenn man einen neuen Weg im Miteinander beschreitet, auch um für sich selbst zu reflektieren ob das, was grade passiert, zu unserem Wohl ist.

0 Gedanken zu „Frühförderung – Sinn oder Unsinn?!

  1. Interessanter Beitrag, obwohl die Autorin nicht direkt Stellung bezieht zum Thema. Und mein Sohn wird wahrscheinlich eine tolle Kindheit haben, da er zwei Eltern mit Universitätsabschluss hat, die aber kein Geld für den ganzen Frühförderquatsh haben.
    Ich bin grundsätzlich nicht gegen das Erlernen eines Instruments (beim Vorhandensein musikalischer Begabung) oder sportlicher Betätigung, aber diese Sprachkurse z.B. finde ich ziemlich überflüssig. Und wenn Eltern glauben, dass ein Kleinkind-Sprachkurs denselben Effekt hat wie zweisprachige Erziehung, werden sie in die Irre geführt.

  2. Hmmm,

    Musik und Sport hatte ich in meiner Kindheit und Jugend auch. Sport ging im Vorschulalter los und mein erstes Instrument im Schulalter. Für mich war das richtig.

    Mein großer Sohn hatte nur geringfügig mehr. (Pekip und 2 halbjährige Kurse 1x die Woche nacheinander in verschieden Bereichen im Kindergartenalter je nach Interesse) Pekip habe ich mir beim Kleinen auch gespart. Zum Leute Treffen habe ich diesmal ein offenes Krabbelfrühstück genutzt.

    Was ich problematisch finde, ist, dass bei mehreren kleinen Kindern, die anderen immer mit müssen und damit auch keine echte Freizeit haben, bzw. ihren Rhythmus noch extremer anpassen müssen, als ohnehin schon. Selbst als ich nur meinen Großen hatte, habe ich versucht Wegezeiten möglichst gering zu halten, damit noch genug Freizeit bleibt.

    Ich finde es toll, dass es inzwischen viele verschiedene Angebote gibt, so dass man für sein Kind auch dann ein passendes Angebot findet, wenn es im Kindergartenalter Interesse an etwas anderem als Kinderturnen oder Blockflöte zeigt. Nur leider steigt damit auch die Gefahr, dass man sich bzw. die Kinder verplant, weil man Angst hat etwas zu verpassen. Andererseits ist bei dem Riesenangebot auch klar, dass man nie alles mitmachen kann.

    Also: Ich finde diese Angebote nicht lebensnotwendig, aber ab und zu etwas kann eine echte Bereicherung sein.

    drago

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