Posting vom ECObabe-Blog (ein Teil der Erstaustattungs-Listen-Dekonstruktion)
: „Die Wickelkommode. Versteh ich nicht.“
Ihr denkt jetzt – na und? Aber lest es – Caro bleibt nicht beim Wickeln, nein, sie macht’s wie immer komplett philosophisch. Fazit:
„Entschleunigte Demut statt effizienter Entwurzelung.“
Lesenwert!
Diesen (dieses) Post finde ich erhlich gesagt etwas „merkwürdig“.
Also wir haben ein windelfreies Baby und waren uns daher sicher, dass wir auf eine Wickelkommode verzichten können. Nach nicht allzu langer Zeit sah in unserer Fantasie eine Wickelkommode verdammt verlockend aus. Ihn anziehen und waschen in aufrechter Körperhaltung-nach der nur im Bett rumliege Wochenbettzeit eine erholsame Aussicht für den Rücken. Und wir haben es getan. Wir haben eine Wickelkommode gekauft. Es findet noch immer viel im Bett statt, doch wenn der Rücken sich mal bemerkbar macht, dann freuen wir uns über diese Anschaffung.
Soviel dazu.
Aber auch wer IMMER oder Nie ein Wickelkommode nutzt dem entziehen sich nicht oder bieten sich nicht ausschließlich laaaaaangezogene Momente kuscheliger Intimität.
Und bitte, „Wickelkommodenwahnsinn“? Kinder zwanghaft auf die Ebene Erwachsener hochholen? Emporholen zu uns Kopfmenschen? Bodenhaftung entreissen?
Das alles finde ich, bedenkt man dass es sich hier um keinen „Erziehngsstil“ sondern um den Gebrauch einer Wickelkommode handelt reichlich (Untertreibung) übertrieben.
Liebe Linda,
danke für deinen Kommentar – absolut wichtiger Punkt! Ich sehe EcoBabes Posting auch eher als amüsante Überhöhung und philosophische Achterbahnfahrt. Und wie weit man selbst mitgeht, ist ja jedem selbst überlassen. Insgesamt steht das Windelfrei-Blog für Nicht-Fundamentalismus, daher steht sowas auch nicht hier. Das EcoBabe-Blog war schon immer stärker polarisierend und soll es glaube ich, auch sein :). Spiegel TV hat – danke A.! – kürzlich eine Sendung zum Konsum rund um Kinder gezeigt, die ich leider verpasst habe („Zielgruppe: Kind“). Die Wickelkommode ist einfach nur ein Beispiel dafür, dass wir viele Dinge kaufen und uns gesagt wird: Ihr braucht das!!, ohne dass das hinterfragt wird. EcoBabe hinterfragt alles – und ich bin froh, dass sie es so amüsant, schlagfertig und ohne Rücksicht auf Verluste tut und dass sie es mit uns teilt.
Mit fundamentalismusfreien Grüßen,
🙂
Nicola
Danke für den Linktipp – ich kannte ecobabe noch nicht und werde ihr gleich dort in ihrem Blog etwas antworten, denn mir hat ihr Text gut gefallen! Gruss, Christine
Liebe Nicola,
ich kannte EcoBabe bisher nicht.
Wahrscheinlich hätte ich, wären mir andere Einträge schon eine Weile bekannt, das Posting besser verstanden und besser einschätzen können.
Die Spiegel TV Sendung habe ich auch nicht gesehen…
Der Konsum rund ums Kind ist wirklich hart. Das empfinde ich auch so.
Und sicher ist es gut eben diesen zu überdenken, doch es bleibt (für mich) dass die Gründe gegen eine Wickelkommode in diesem Fall etwas weit hergeholt sind….nach meinem Empfinden.
Ich finde, dass es sehr gut zum Nachdenken anregt. Denn wie Julia Dibbern in ihrem Buch „Geborgene Babys“ (von dem es leider noch keine englische Version gibt, kenn jemand ein englisches Äquivalent?) schreibt, macht man so vieles, weil es halt alle so machen, ohne zu hinterfragen, warum eigentlich. Ich hatte eine Kommode vom Schweden, die ich als Wickelkommode benutzen wollte, aber letztendlich habe ich immer das Gästebett benutzt, oder die Couch, das Bett, oder den Fussboden. Und mit so einem TZ windelfreiem Baby braucht man ja auch nicht wirklich viel.
Ein anderes Ding was ich nicht nachvollziehen kann, ist der hype um den Kinderwagen. Vielleicht ist es die männliche Komponente der Babyausstattung. Aber 600 Euro für einen Kinderwagen, da wäre mir das Geld schon zu schade, mal abgesehen, dass man den nicht wirklich braucht. Ich hatte sogar einen gebrauchten geschenkt bekommen, der die Garage nie verlassen hat. Und die teure Wickeltasche (ein Geschenk der Schwägerin) steht auch noch unbenutzt im Schrank.