Der Beruf Hebamme wird abgeschafft…

… zumindest macht es den Anschein, wenn man die Verhandlungen für den Koalitionsvertrag beobachtet, die in keiner Weise auf die stetig steigende Haftpflichtprämien der Hebammen eingehen. Erst gestern wurde bekannt, dass die Haftpflichtprämie auf 20% des Hebammenlohnes für außerklinische Geburten gestiegen sind.

Warum viele Schwangere keine Hebamme [mehr] finden [werden]? Hebammen haben Existenzängste. Sie können es sich schlicht und einfach persönlich nicht mehr leisten und geben ihren erlernten Beruf für einen finanziell sicheren Job auf. Und die Politik möchte es wohl so.
Das es nicht so weitergehen kann, dafür setzt sich Anke Bastrop leidenschaftlich ein. Zum einen hat sie die erfolgreiche Online Petition „Menschenwürde ist kein Ehrenamt – Hebammen brauchen höhere Vergütungen #sicheregeburt ins Leben gerufen, zum anderen hat sie diese Petition symbolisch an Karl Lauterbach, dem Experten für Gesundheit und Pflege der SPD, am 3.11.2013 mit einer großen Demo am Paul-Löbe-Haus in Berlin überreicht.

Doch heute wurde bekannt, dass die Hebammenproblematik nicht in den Plänen für die Große Koalition vorgesehen ist.

Somit veröffentlichte Anke heute abend dieses Bild auf facebook.

Gerade sickert durch, dass die Große Koalition NICHTS zur Rettung der Geburtshilfe vereinbart hat. Sigmar Gabriel, SPD und Jens Spahn, MdB – Wie könnt ihr die Hebammen aussterben lassen? Wir sind empört! www.change.org/hebammen


(Dieses Bild wurde innerhalb von 2 h schon über 5000 mal auf facebook geteilt.)

… wir alle geben die Hoffnung nicht auf, dass sich schnell etwas zum Positiven bewegt. Denn jede Frau hat ein Recht auf eine selbstbestimmte Geburt mit einer individuellen Hebammenbetreuung.

Lies auch hier:
Hexenverbrennung 2.0
Geborgene Schwangerschaft adé? – Warum wir freie Hebammen brauchen
Hebammen – eine Liebeserklärung

0 Gedanken zu „Der Beruf Hebamme wird abgeschafft…

  1. Traurig, traurig!!! Aber so funktioniert wohl leider Marktwirtschaft, gemachte Marktwirtschaft… Hauptsache Geld fließt! Sie verdienen doch mehr daran wenn sie einen Kaiserschnitt machen können, als an einer natürlichen Geburt. Wenn man sieht wie die Statistik gegenüber vor ein paar Jahren gestiegen ist… Ohne Worte!!! Mein Traumberuf war Hebamme, nur das ich mit 16 Jahren zu Jung war diesen zu erlernen. Ich kann nur hoffen das da staatlich was geregelt wird.

  2. Vielleicht sollten die niedergelassenen Hebammen ja mal über Qualitätssicherung in den eigenen Reihen nachdenken, um die Versicherungsprämien wieder zu senken.
    Es gibt sicher sehr gute Hebammen im ambulanten Bereich. Leider passiert aber auch sehr viel, was den Zusammenhang zwischen Hebamme und sichere Geburt mehr als fraglich scheinen lässt. Vielleicht sollte die Politik eher bei der Qualität eingreifen, um am Ende auch die Versicherungsprämien zu senken. Aber dann würde so manche akkupunktierende und Globuli verteilende Hebamme sicher an den Forderungen, die man ans Kerngeschäft der Geburtshilfe stellen muss scheitern.

    1. Lieber Steffen, da brauchen wir nicht mehr nachdenken, seit mehr als 3 Jahren sind die Geburtshäuser verpflichtet nach Qualitätsmanagement zu arbeiten. Die strengen Richtlinien sind mit dem GKV abgesprochen und ausgehandelt! So, lieber Steffen, scheinbar bist du vom Fach und weißt selbst welchen Aufwand es bedeutet ein QM einzuführen – die Zeit und das Geld was alle Hebammen dafür aufgebracht haben, wird in keiner Art und Weise entlohnt oder über die Hebammengebührenverordnung geregelt – die Antwort ist nur die steigende Haftpflichtversicherung!!!! Leider ist es genau dieses Unwissen über unsere sehr gute Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe ( nachzulesen bei Quag.de) als auch das Unwissen der meisten Menschen über die Auswirkungen von Kaiserschnitten auf Mutter, Kind und die Gesellschaft im Allgemeinen ( dazu sehr zu empfehlen der Film: faceofbirth.com)! Ist die außerklinische Geburtshilfe erst einmal verschwunden, werden die Sectiozahlen steigen und ich bin gespannt auf wen die Kosten für die ganzen Folgetherapien dann abgewälzt werden….

  3. @ Steffen: Bitte erläutern Sie Ihren Kommentar und zeigen Belege auf. Ich wüsste nicht in wiefern man eine solche Aussage fundieren kann. Eine Geburt ist nach wie vor kein Kinderspiel und birgt immer Gefahren, egal ob von Hebamme oder Arzt durchgeführt. Fakt ist aber das es heutzutage im Krankenhaus, sobald ein Arzt in die Geburt einbezogen wird, es darum geht die Geburt so schnell wie möglich abzuschliessen. Ich kenne Fälle in denen durch den Eingriff der Ärzte bei der Geburt Kinder verletzt wurden. Die Saugglocke kann irreparable Schäden verursachen, bei einem Kaiserschnitt kann das Kind geschnitten werden. Manchmal ist es natürlich erforderlich in eine natürliche Geburt einzugreifen weil Mutter und Kind in Gefahr sind. Aber diese Fälle sind zum Glück selten. Hebammen sind nicht nur während der Geburt da. Sie sind eine der wichtigsten Bezugspersonen für eine werdende Mutter und eine frisch gebackene Famikie!!!

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