Wochenbett… die wichtigste Zeit!

Als Still- und Elternberaterin ist Frau Tragzeit aka Monique Reiter hinsichtlich dem Wochenbett knallhart:

Mama und Baby gehören nach der Geburt 10 Tage ins Bett, 10 Tage vor das Bett und noch weitere 10 Tage daheim, bevor sie gemeinsam die weite Welt erobern.

Was das Wochenbett genau bedeutet und warum Monique dieser Ansicht ist, erklärt sie in einem ihrer neuesten Videos.

Ich teile ihre Meinung. Zum einen kann man die Wochenbettzeit nicht genug wertschätzen – ist es doch die wichtigste Kuschel- und Kennenlernzeit für die Familie mit ihrem neuen Mitglied, die nie wiederholbar ist – und zum anderen aus biologischer und medizinischer Sicht. Der weibliche Körper braucht seine „Ruhezeit“ um sich von der Schwangerschaft zurückzubilden und die Milchbildung in die Gänge zu bekommen. Aber auch für das Neugeborene ist die Zeit nach der Geburt enorm entscheidend. Es muss erst in der Welt außerhalb des Mutterbauches an- und zurechtkommen. Nicht umsonst nennt man das Baby in den ersten vier Lebenswochen Neugeborenes. Es ist ein Baby, welches noch sehr zart und sehr sensibel für äußere Reize, aber auch anfällig für Erkrankungen ist. Deshalb ist eine Wochenbetthöhle gar nicht so verkehrt.

Wie seht Ihr das?

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Und was tust Du für Dich?

0 Gedanken zu „Wochenbett… die wichtigste Zeit!

  1. Ich finde das ja alles ganz toll, aber wie solll denn das bitte möglich sein wenn der Mann Vollzeit arbeitet und das große Kind ein Mamakälbchen ist? (Über Tipps würde ich mich freuen…)

    1. Hey liebe Mrs Jordan, es ist alles eine Frage der Organisation… einige Ideen hierzu:
      – Der Mann nimmt seine zwei Monate Elternzeit gleich nach der Geburt
      – Oder er gibt Dir und Deinem Baby volle Priorität und macht, wenn keine Elternzeit, eben Jahresurlaub
      – die Oma / der Opa kommt und hilft dem Größeren Kind bei der Umgewöhnung und macht schöne Unternehmungen
      – Du organisierst in Deinem Freundinnenkreis Unterstützung (hab ich so gemacht, war superschön, zwei Wochen lang kam jeden Tag eine und hat mir zur Seite gestanden, es ist auch schön, weil das oft auch Mütter sind mit vollstem Verständnis)
      – es gibt auch in vielen Landkreisen das Projekt „wellcome“, wo freiwillige HelferInnen Dir bis zu 6 Stunden pro Woche helfen
      – Du bittest alle Freunde und Verwandten, Dir statt des hundertsten Kuscheltiers lieber Haushalts- und Babysitterhilfe zu schenken

      … und was meinen die anderen? (ich bin auch noch dankbar für mehr Tips, mein Baby ist jetzt 9 Monate alt, der Große 9 Jahre, und ich bin auch immer wieder überfordert….)

  2. Mann nimmt seinen Jahresurlaub???? Und arbeitet dann 1 Jahr lang durch? Mit Verlaub, das hält doch kein Mensch aus. Oma und Opa sind selber Vollzeit erwerbstätig, genau wie alle anderen Freunde, die nicht selbst ein Baby haben und in Elternzeit sind, und ein 3jähriges Kind lässt sich nicht jeden Tag von „irgendjemand“ durch die Gegend führen, der gerade Babysitter ist und Zeit hat. Also ich sehe das durchaus auch so, dass man es machen *sollte*, faktisch ist es einfach nicht möglich. Eine Woche Bettruhe ist durchaus zu schaffen, aber nach spätestens 2 Wochen hat einen der Alltag wieder. Und ich muss auch sagen, meine Babies haben draußen immer viel besser geschlafen als drin, deswegen waren wir gerade am Anfang viel unterwegs, damit sie im Tuch schlafen können.

    Jeder findet seine Lösung.

  3. Ich kannte bislang nur die Definition „10 Tage Frühwochenbett, insgesamt 6-8 Wochen Spätwochenbett“ und daran hab ich mich auch gehalten. Also 10 Tage Bettruhe und danach bis etwa zur 7. Woche maximale Schonung. Mein Mann (der sich als Freiberufler glücklicherweise die Zeit gut einteilen konnte) hat mich in dieser Zeit voll versorgt. Als zwischendurch ein Engpass war, kam meine beste Freundin zur Unterstützung dazu und hat ein paar Tage bei uns gewohnt und den kompletten Haushalt geschmissen. Das war toll.
    Ich kann jeder Mutter nur wünschen, dass sie Ähnliches erleben darf. Uns hat diese Variante sehr gut getan. Im Verlauf dieser 7 Wochen bin ich natürlich nach und nach immer mehr aus der Höhle gekrochen und hab auch zunehmend im Haushalt mit angefasst. Aber anfangs hab ich das Bett wirklich nur verlassen, um aufs Klo zu gehen oder mich zu waschen etc. Später dann hab ich mir den Laptop ins Schlafzimmer geholt und dann oft neben dem Bett an einem kleinen Tisch gegessen oder eben Mails gecheckt etc. Erst nach ein paar Wochen hab ich überhaupt das Schlafzimmer so richtig verlassen. Irgendwann war plötzlich der Zeitpunkt da, wo mir danach zumute war. Das hat sich alles sehr gut und richtig angefühlt.
    Ich hoffe sehr, dass Ähnliches irgendwann beim zweiten Kind auch möglich wird. Und ich wünsche allen Schwangeren, dass sie mit ihren Partnern gemeinsam Wege finden, dass Wochenbett ähnlich ernst zu nehmen. Es tut sehr gut! (Schon allein wegen der anfänglichen Übermüdung und Überforderung…)

  4. Ich war nach meiner Hausgeburt so fit, dass ich problemlos hätte zur Tagesordnung übergehen können. Natürlich habe ich mich mit der Kleinen erst mal ins Bett gelegt. Noch eine Weile Haut an Haut kuscheln war mir wichtig. Gekuschelt haben wir dann aber meist im Wohnzimmer auf dem Sofa oder Baby war im Tuch. Im Bett liegen wollte ich nicht und ich brauchte es nicht. Ich glaube, ich wäre dadurch eher krank geworden, wenn ich mich dazu gezwungen hätte, im Bett zu bleiben.

    Ich denke, man kann hier nicht pauschalisieren. Die einen brauchen die Zeit im Bett, andere eben nicht. Ich habe mich mit meiner Familie beispielsweise sehr wohl gefühlt, als wir gleich am nächsten Tag einen schönen gemeinsamen Spaziergang gemacht haben. Mein Körper wusste auch, dass das Baby noch lebt (um mal auf das Video Bezug zu nehmen), weil es ja ständig getrunken hat und somit die Milchbildung angekurbelt hat. Ich kann da also nicht ganz nachvollziehen, warum man dazu im Bett bleiben müsste. Und ich finde es auch etwas unrealistisch/weltfremd – auch evolutionsbedingt – wenn ich zum Essen nicht bei den anderen am Tisch sitzen sollte oder mich in anderer Weise vom Leben außerhalb des Bettes fernhalten sollte, mich also tagelang völlig isoliere. Das Baby hat meine Umwelt im Bauch miterlebt, auch die Welt außerhalb von Bett und Wohnung, und es erlebt diese Welt für mich selbstverständlich auch danach ohne mehrtägige Unterbrechung.

    Ich hab allerdings auch nicht gleich angefangen, das Haus zu putzen oder so. Doch mal eben die Wäsche in die Maschine tun und ähnliche leichte Aufgaben waren für mich gut machbare Dinge, ohne gleich den gesamten Freundeskreis mobilisieren zu müssen. Zu Essen gab es eben etwas, was einfach zuzubereiten ist oder ich hatte es schon vorgekocht und eingefroren. Und viel mehr ist es doch eigentlich auch schon gar nicht, wobei man unbedingt Hilfe braucht, wenn man jetzt nicht gerade einen Hund hat, der viel spielen will, einen Bauernhof mit Tieren, die versorgt werden müssen oder größere Kinder, welche mehr Aufmerksamkeit möchten, während z.B. Baby stillt. Finde ich.

  5. Mein Mann hatte tatsächlich seinen Jahresurlaub genommen nach der Geburt unseres dritten Kindes. Mein Spätwochenbett ist jetzt gerade zu Ende gegangen ;-). Die Großeltern sind hier leider nicht einplanbar, da chronisch krank. Wir hatten eine Mütterpflegerin/Haushaltshilfe, die wir über die Verschreibung der Krankenkasse hinaus privat weiterbeschäftigten. Und wir hatten halt vieles vorgekocht und vorgearbeitet. Was nicht ganz so einfach war, da meine Schwangerschaften immer recht kompliziert sind, aber was ging, haben wir gemacht.

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