Babyzeichensprache?

Mein Krabbelkind gestikuliert derzeit so viel und wiederholt so einige Handbewegungen immer wieder. Ich denke, er will mir etwas sagen.

Babyzeichensprache – habt Ihr das mit Euren Kindern gemacht und was sind Eure Erfahrungen?!

0 Gedanken zu „Babyzeichensprache?

  1. Also ich hatte erst mit dem Gedanken gespielt und fand es dann mühselig und unnatürlich immer wieder die Zeichen zu machen. Jetzt ist unsere Tochter 1,5 Jahre alt und macht ganz viele eigene Zeichnen:
    z.B.
    * an Kopf greifen, wenn sie eine mütze aufsetzen möchte
    * in Schritt fassen wenn sie mal auf Klo muss
    * arme ausstrecken wenn sie kuscheln möchte
    Wichtig ist glaube, rauszufinden, was die Kinder sagen möchten mit ihren Zeichen und diese richtig zu interpretieren. Auch wenn das nicht auf Anhieb klappt und man viele Sachen probiert, bis man die richtige Interpretation gefunden hat =) . Aber trotzdem fühlt sich das Kind ernst genommen.

  2. Wir haben mit ca. 4 Monaten Babyzeichen eingeführt. Zunächst nur „Milch“ und „Klo“. Als er „Milch“ das erste Mal verstanden hat, dann außerdem noch „müde/schlafen“ und mit den ersten Zähnen auch ein selbst erfundenes Zeichen für „Zähne putzen“. Mit einem knappen Jahr hat er dann endlich angefangen, selbst Zeichen zu benutzen. Allerdings nur „Milch“ und „Zähne putzen“. Einige weitere Zeichen hatten wir bis dahin noch eingeführt, aber da er unsere Worte offensichtlich auch ohne die Zeichen verstanden hat, selbst die Zeichen aber nie benutzt hat, wurden wir wieder nachlässiger damit.
    Jetzt ist er knapp 17 Monate alt und benutzt seit ca. 2-3 Wochen selbst erfundene Zeichen, z.B. für „schaukeln“. „Klo“ benutzt er bis heute nicht – leider. (Das hatten wir uns so schön zurecht gelegt, wie uns das das Abhalten erleichtern würde. Tja, falsch gedacht. 😉 )
    Danke für die Anregung! Ich hab gleich mal das Babyzeichensprache-Buch wieder hervor geholt und auf den wichtigsten Seiten Lesezeichen reingelegt. Da er grad so aktiv an dem Thema dran ist, ist jetzt vielleicht eine schöne Gelegenheit, um noch ein paar Zeichen einzuführen. 🙂
    So ganz nach Lehrbuch machen wir es übrigens nicht. Manchmal denken wir uns spontan ein nahe liegendes Zeichen aus. (Teilweise ist es dann zufällig tatsächlich das offizielle Zeichen.) Seine selbst erfundenen Zeichen übernehmen wir selbstverständlich unverändert und reden dann mit ihm in seiner Sprache. Und manche Zeichen schlagen wir halt nach und übernehmen sie aus dem Buch. – Das ist dann zwar nicht immer „international“ verständlich, aber wir haben auch keinen Kontakt zu anderen Kindern, die auch Babyzeichen benutzen. Von daher merkt das ja keiner. 😉
    Interessant finde ich noch, dass unser Kleiner wahnsinnig viel versteht von dem, was wir so reden. (Also verbal, ohne Zeichen.) Er selbst spricht aber noch fast gar nichts: ca. 10 Wörter, dazu ca. 5 Zeichen. Kennt ihr das auch? Diesen gewaltigen Unterschied zwischen verstehen und selbst artikulieren?

  3. Ich hatte auch irgendwann (8-9 Monate) das Gefühl mein Kind benutzt sowieso Gesten, warum nicht Zeichensprache verwenden. Ich habe mich ein bisschen schwer getan, weil das auch schon wieder so anders war als das was „normale“ Mütter so machen. Einen Kurs gab es nicht in der Nähe, daher habe ich mich zunächst sehr viel belesen (v.a. im Netz). Diese Seite hat mir sehr weitergeholfen: http://sprechende-haende.de/cms/front_content.php?idart=122

    Dann habe ich einfach angefangen. Irgendwann kam ein Punkt an dem es nicht mehr weiterging und ich mit eigenen Recherchen nicht weiterkam. Daraufhin habe ich einen solchen Workshop besucht: http://www.babyzeichensprache.de/workshops.php

    Dort habe ich noch einmal viele Gebärden gelernt und individuelle Tipps bekommen. Was mir davon noch einfällt:
    • Mit Gesten anfangen, die das Kind interessieren. (Also findet das Kind gerade Trecker toll, dann diese Geste einführen.)
    • Nicht zu viele Gesten auf einmal, lieber weniger und immer wiederholen.
    • Immer Geste und Wort gleichzeitig benutzen. Selbst die Gebärdensprache benutzt den Mund.

    PS: http://windelfrei.blog.de/2009/08/04/zeichensprache-6422553/

    PPS: Ich würde es immer wieder machen, es ist einfach soooo niedlich!! Genieße heute noch die Videos. Und keine Angst sie lernen sprechen – meins quatscht mir heute die Ohren voll!

  4. Ich habe schon das zweite Kind mit Babyzeichen begleitet und bin nach wie vor begeistert. Den Erwachsenen kommt es oft unnatürlich und befremdlich vor, aber die Kinder ahmen die Zeichen genauso selbstverständlich nach wie die Lautsprache. Ich habe mich auch nicht auf wenige Zeichen beschränkt, wie Tina schreibt, sondern gleich das komplette Programm, alles, was mir einfiel. Wichtig ist wohl eher, dass man die Zeichen immer genauso zeigt, egal mit wie vielen man anfängt. Genutzt hatte ich vor allem das große Buch von der Babyzeichen.

    Bei meinem ersten Kind hatten wir erst mit einem halben Jahr begonnen, bis zum ersten Lebensjahr konnte er ca. 20 Zeichen, mit 13 Monaten ging es dann richtig los. Insgesamt waren es über 170 Zeichen. Mit der Kleinen haben wir von Anfang an Babyzeichen gemacht, bis zum ersten Geburtstag waren es fast 30 Zeichen. Sie hat die 170 Zeichen noch nicht ganz erreicht, aber viel fehlt nicht mehr. Eigene Zeichen macht sie außerdem.

    Ein Klo-Zeichen haben wir auch sehr lange gezeigt, ohne dass etwas zurück kam, obwohl sie schon viele andere Zeichen machte. Ich habe das Gefühl, dass die Zeichen dann uninteressant sind für die Kinder, wenn sie nicht notwendig sind. Ich habe meist auch ohne Zeichen gemerkt, wenn sie mal musste, insofern war das Klo-Zeichen nicht notwendig. Genausowenig wie die Zeichen für essen und trinken (normalerweise Zeichen, die wichtig werden können, wenn die Kinder sitzen und sich dann ohnehin am Tisch befinden und etwas bekommen).

    Ach ja, und ich war immer recht konsequent im Zeigen (ja, es ist schon ein wenig Eigenaktivität gefordert), auch wenn ich mir etwas doof vorkam, und hatte kaum Unterstützung anfangs (nur mein Mann ein wenig). Erst, als dann die ersten Zeichen vom Baby kamen, waren alle plötzlich ganz begeistert und zeigten fleißig mit. Es lohnt sich also dran zu bleiben, dann steht man nicht so allein da. Meinen Kindern macht es unheimlich viel Freude, mir macht es Spaß, mich mit der Kleinen richtig unterhalten zu können und ich sehe darin nur Vorteile. Ich kann es nur empfehlen.

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