Omas Erfahrungen

Donnerstagsserie – Irgendwo zwischen Windelfrei und Wegwerfwindel

Das letzte Adventswochenende habe ich mit meiner kleinen Familie bei meinen Großeltern verbracht. Nebenbei habe ich von meinem Vorhaben, mein Bauchkind ab Geburt abzuhalten, erzählt.

Wie meine Oma so ist, hält sie nicht mit ihren Erfahrungen und Meinungen hinter dem Berg…

Sie selbst hatte all ihre vier Kinder (in den 60er Jahren) schnell trocken. Besonders ihre drei Januarkinder. Ab Mai – Juni trugen diese nur noch Schlüpferchen. Ihr Spätsommerkind brauchte länger, weil das Abhalten im Herbst und Winter aufgrund der Kleidung und der Witterung draußen nicht so einfach ist.
„Rückfälle“ gab es eigentlich nur bei Krankheit und dann dauerte es manchmal bis zu vier Wochen, bis es keine Unfälle mehr gab. Meine Oma hatte damals weder Waschmaschine noch Schleuder. Es war sehr mühselig. Das Windelnwaschen brachte sie öfters an das Ende ihrer Kräfte.
Generell war es ein normales Bild, wenn man sein Baby mal schnell unterwegs am Rinnstein abgehalten hat.

Omas Empfehlung für mich: Das Abhalten erst nach 6 Wochen beginnen, früher ist es für so ein Babyrücken nicht gesund. (Oma!!! ) Dafür soll ich aber in der ersten Zeit das Baby viel nackig unten herum auf einem Handtuch frei strampeln lassen.

Jetzt bin ich neugierig: Was empfehlen Eure Omas?

6 Gedanken zu „Omas Erfahrungen

  1. Ich kann meine Omas leider nicht mehr befragen. Aber Abhalten erst nach 6 Wochen finde ich Quatsch. Man stützt doch alles ab. Da macht man sich nur unnötig mehr Wäsche, wenn statt dessen ein Handtuch herhalten soll.

  2. Danke für diesen total interessanten Beitrag! Toll, dass Deine Oma mit Ihrer Meinung nicht hinterm Berg hält. Das Thema „Wie war es früher?“ beschäftigt mich u.a. seitdem ich vor einiger Zeit Nicolas Beitrag über ein Buch zur Babypflege vor ca. 100 Jahren gelesen habe. Dort stand ja wohl, dass „die aufmerksame Mutter“ schnell raushat, wie sie ihr Kind über Nacht trocken hält.
    Ich frage mich seitdem immer wieder, wie das die Frauen hier vor 100 und mehr Jahren gemacht haben, eben ohne WaMa, Wäscheschleuder und ohne fließend Wasser (bzw. jezt in großen Teilen der Welt machen). Jede Mutter muss doch ein riesiges Interesse daran gehabt haben, die Wäschemenge so gering wie möglich zu halten!! Und damit Pipi und Kacka gar nicht erst in irgendwelchen Stoff laufen zu lassen. Wenn ihr mehr Infos aus der Generation auftreiben könntet, fände ich das sehr interessant! Meine Omas leben leider nicht mehr.
    Ich halte das auch für einen guten Ansatz, um kritische Mitmenschen zu informieren, nach dem Motto, dass es in D vor 100 Jahren so ganz normal war.
    Erleuchtend fand ich übrigens in dem Zusammenhang die Erzählung einer Freundin, wonach ihr Vater als Kind beobachtete, wie die Oma und ihre Nachbarin am Gartenzaun standen und einfach lospieselten – weil Unterhose trug man ja nicht … der Umgang mit den Ausscheidungen war wohl – zumindest auf dem Land – ein anderer als heute.

  3. hallo an euch alle, die zum thema windelfrei ihre meinung sagen.

    ich heise uli und bin erzieherin und 5-fache oma.ich freue mich das es doch recht viele eltern gibt, die das thema windelfrei mit ihren kindern praktizieren. nun ist es schon 40 lahre her als ich meine eigenen kinder wickelte. damals galt die regel den babys das töpfchen anzubieten, sobald es sitzen kann. das war bei meinen beiden der 4.u.5. monat. ich wusste es nicht besser. meine kinder waren mit 12 u.14 monaten saber auch nachts. natürlich gab es auch mal unsichere zeiten. meist waren das die ersten signale für erkätung u. andere krankheiten. dan gab es mal mehr zu waschen, aber mit windel habe ich trotzdem nicht wieder angefangen. für ein gesundes kind ist windelfrei von anfang an die beste methode der sauberkeitsentwicklung. ich selbst bekomme keine kinder mehr aber heute würde ich gleich nach den ersten zwei wochen anfangen das baby über der toilette abzuhalten.mit meiner jüngsten enkelin funktioniert das recht gut. ich sitze dabei selbst auf der toilette und halte sie vor mir. dabei greife ich unter den kleinen ärmchen durch und halte die oberschenkel fest, der rücken ist an meinem bauch angelehnt. so hat sie eine sichere sitzhaltung auch wenn sie selbst noch nicht sitzen kann. mein 2.jüngstes enkel sitzt schon selbständig vor mir und braucht mich, weil er sich noch nicht abstützen kann. die entwicklung zu den langen windeljahren in unserer gesellschaft fürt verstärkt dazu das die kommunikation zwischen mutter und baby immer schlechter funktioniert. das baby merkt sehr früh, wenn auf seine signale nicht geachtet bzw. reagiert wird. in den ersten monaten konzentrieren sich die babys noch voll auf die eigenen gefühle und teilen sie auf ihre weise mit. mit fortschreitender entwicklung tun sich neue interessenfelder auf (spielen mit händen und füssen,erste bewegungen wie das drehen von rückrn auf bauchlage oder das greifen nach gegenständen).dabei lernt das kind bereits (ein gegenstand selbst aufzunehmen zu halten zu fühlen,es lernt seinene körperteile kennen,nimmt gereuche und eigenschaften war usw).bereits zu diesem zeitpunkt beginnt auch das lernen in der sauberkeitsentwicklung. windelfreie kinder wissen wo mama sie pippi u. kaka machen lässt und wie töpfchen und toilette aussehen.natürlich brauchen sie dabei noch unsere hilfe. windelkinder brauchen dabei keine hilfe,sie lernen das pippi und co in die windel gehört.sie melden sich erst dann wenn es unangenehm wird und offt merken sie auch das nicht,weil die windel in den vergangenen jahren weiterentwickelt wurde.wärend windelfreie kinder schon früh sauber werden, haben die liebefoll genannten windelrocker später offt probleme beim umlernen.sie bekommen das sauberwerden mit ihrem vollen bewustsein mit und bekommen es offt mit anderen lernbereichen nicht coordiniert.meistens wollen sie ihr spiel nicht unterbrechen und gehen zu spät oder auch garnicht auf die toilette.ich kenne aber auch kinder die ihre bedürfnisse nicht wahrnemen und das gefühl dafür erst wieder entwickeln müssen.das ist ein bewustes lernen auf seine körpergefühle zu achten,die beckenbodenmuskel zu tainieren.das ist ein wesentlicher unterschied zu den windelfreien kindern die die natürliche reihenfolge der in unseren anlagen vorgesehenen entwicklung durchleben.das saubersein ist für windelfreie kinder natürlich und selbstverständlich. als erzieherinn ärgere ich mich,das angehende erziher/innen so falsch über die sauberkeitsentwicklung aufgeklärt werden.mich ärgert es auch, das eltern eingeschüchtert erden die sich für windelfrei enscheiden. gern wirt dann von entwicklungsschäden oder psychichen schäden gesprochen.ich habe mich aus privaten und beruflichen gründen mit dem thema beschäftigt und musste dabei leider feststellen, das die büchereien viele bücher über entwicklung anbieten.zu den thema windelfei von anfang an jedoch keine bücher in den regalen standen ich musste jedes einzelne buch erst bestellen.was ich damit sagen will ist,das dass wissen über windelfrei garnicht publick gemacht wird.eine mutter die schnell mal was über dieses thema wissen will findet einschlägige bücher oder internettseiten eher zufällig.
    es grüsst euch uli.

  4. Ein echt interessanter Beitrag! Meine Omas kann ich leider auch nicht mehr fragen… aber ich muss Katti zustimmen: bevor die Kleinen sich noch nicht so gut halten können, kann man auch im Liegen abhalten. Ich habe das auf eine leere offene Windel gemacht. Allerdings ist meine Tochter auch sehr früh sehr stabil gewesen.

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