Abstillzeit ist kulturell bedingt

Mal kurz und knapp:

News.de hat einen schönen Artikel online gestellt: Langzeitstillen – Keine Sperrstunde für Mamas Brust

Die Stillzeit in Deutschland ist sehr kurz. Besonders wenn man über den Tellerrand in andere Kulturen und in die Menschheitsgeschichte blickt.

Ich wünsche allen schon mal ein schönes langes Wochenende und für die, die arbeiten müssen, eine halbwegs stressfreie Zeit.

11 Gedanken zu „Abstillzeit ist kulturell bedingt

  1. kulturell bedingt wohl nicht – wohl aber wirtschaftlich. Weil die jungen Mütter wieder arbeiten gehen müssen – ist es nicht „anständig und vornehm“ wenn die Kinder gestillt werden bis sie selbst abgestillt werden wollen.
    keine Zeit und keine Muse für die schönste Zeit des Lebens.
    Denn Zeit ist Geld – deutsches Geld. Und die Jagd nach dem schnöden Mammon hat Vorrang. Außerdem sind die meisten deutschen Männer darauf angewiesen, was ihre Frauen dazuverdienen – sonst könnten sie sich ihre teuren Hobbys gar nicht leisten. Das ist der Preis für die Emanzipation der Frauen, sie haben jetzt viele Rechte, aber nichts zu sagen. Und endlich sind sie auch so erzogen, dass ihnen die Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt gefällt – sie wollten’s ja nicht anders.
    In Amerika haben Wissenschaftler festgestellt, dass eine Hausfrau 14 Berufe ausführt – im Lande deutsch nicht – da sind die Hausfrauen faul und träge – um dieser üblen Nachrede auszuweichen müssen sie sehr schnell wieder auf Arbeit.
    Und die Werbung allerorten suggeriert das auch perfekt für die Öffentlichkeit: Chic ist es, einen Chef für Geld zu bedienen – als ein Baby aus liebe.

  2. ich hab immer gesagt, ich werde nicht so lange stillen, da ich mir das nicht vorstellen kann, aber mittlerweile mache ich mir keine gedanken mehr übers abstillen …
    ich frage mich auch manchmal wer das erfunden hat -.-
    aller dings muss ich auch zur ausbildung zurück, wenn sie 6 monate ist … dann heist es wohl abpumpen, auch wenn ich das nie machen wollte …
    bzw werde ich mal sehen ob sie schon lust auf was anderes hat, aber ich habe nicht vor abzustillen, ich will nur, dass sie die 8 std ohne mich nahrungstechnisch übersteht … und wenn ich wieder zu hause bin, kann sie weiter bei mir trinken …
    neben bei -> habt ihr anregungen? 🙂

  3. ich hab immer gesagt, ich werde nicht so lange stillen, da ich mir das nicht vorstellen kann, aber mittlerweile mache ich mir keine gedanken mehr übers abstillen …
    ich frage mich auch manchmal wer das erfunden hat -.-
    aller dings muss ich auch zur ausbildung zurück, wenn sie 6 monate ist … dann heist es wohl abpumpen, auch wenn ich das nie machen wollte …
    bzw werde ich mal sehen ob sie schon lust auf was anderes hat, aber ich habe nicht vor abzustillen, ich will nur, dass sie die 8 std ohne mich nahrungstechnisch übersteht … und wenn ich wieder zu hause bin, kann sie weiter bei mir trinken …
    neben bei -> habt ihr anregungen? 🙂

  4. @ Igelmutter: Dein Kommentar ist reichlich zynisch. Es gibt durchaus auch andere Fälle. Zum Beispiel werde ich nach 9 Monaten wieder arbeiten gehen. Nicht wegen teurer Hobby, nicht um einem Chef zu dienen oder dem Geld, sondern schlicht und einfach, weil ich in unserer Familie die Hauptverdienerin bin und wir verhungern müssten, wenn wir nur von meinem Elterngeld und dem Zuverdienst meines Mannes leben müssten. Oder wahlweise obdachlos werden. Kurzum: weil wir schlicht und einfach mein Gehalt brauchen, um das tägliche Leben zu meistern. (Ich rede dabei noch nicht über neue Klamotten, Anschaffungen, Urlaub oder ähnliches.) Über mangelnde Arbeitsteilung im Haushalt kann ich mich übrigens nicht beklagen – mein Mann macht da einiges mehr als ich, glaube ich.
    Und davon ganz abgesehen: es mag ja sein, dass der Beruf der Hausfrau ein ehrenvollerer ist, als wir Deutschen das wahrnehmen. Aber mich würde dieser „Beruf“ (arbeitende Menschen haben auch nicht weniger Hausarbeit zu erledigen als Hausfrauen – hab ich dann also 15 Berufe?) auf Dauer auch ziemlich nerven. Ich habe einen Job, der mich sehr erfüllt und in den ich mit großer Freude wieder zurück kehren werde. Warum sollte ich den einfach an den Nagel hängen, nur weil ich bald ein Kind habe? Das kommt mir ziemlich dekadent vor. Überall auf der Welt und zu allen Zeiten gab und gibt es Mütter, die selbstverständlich nicht nur die Kinder gehütet und gekocht haben, sondern sich auch sonst in die Gemeinschaft eingebracht haben. Die Kunst besteht wohl eher darin, das eine mit dem anderen zu verbinden. So wie schnocel es schreibt: es braucht eine Lösung, um die Zeit des Gelderwerbs ernährungstechnisch sinnvoll zu überbrücken. Bei uns wird zum Beispiel mein Mann, wenn er dann den zweiten Teil der Elternzeit übernimmt, regelmäßig mit dem Kind zu mir zur Arbeit kommen, damit ich stillen kann. – Stillpausen sind sogar mein ausdrückliches Recht (laut Mutterschutzgesetz, wenn ich es grad richtig im Kopf hab). Vielleicht werden wir auch eine Variante des Abpumpens finden (müssen). Das wird sich zeigen. Und vielleicht isst das Kind mit 9 Monaten auch schon zum Mittag Brei oder ähnliches, so dass sich diese Frage nicht stellt. Auf jeden Fall wüsste ich nicht, warum ich das Kind abstillen sollte, nur weil es dann von mir vielleicht kein Mittag mehr kriegen kann. Den ganzen Rest des Tages kann ich ihm doch weiterhin die Brust geben. – Will sagen: zwischen ausschließlichem Stillen und Abstillen gibt es noch ein paar Abstufungen, die je nach Gegebenheiten und Alter des Kindes möglich sind. Es gibt nicht nur schwarz und weiß…

  5. Ich schreibe einmal, wie es bei mir mit Stillen und Arbeiten geklappt hat und immernoch klappt:

    Ich habe die erste Zeit, als ich wieder 2-3 Tage die Woche arbeiten gegangen bin, abgepumpt. Da war der Kleine 8 Wochen alt. Das habe ich gemacht, bis er ungefähr 6 Monate alt war. Er hat schon recht früh mit Beikost angefangen. (Als er 4 Monate war hat er einfach aus dem Tragetuch in die Banane, die ich mir gerade geschält hatte gebissen, und runtergeschluckt 🙂 Das habe ich dann als Zeichen genommen, dass es soweit ist.) Irgendwann hatte ich keine Lust mehr aufs Abpumpen und so hat er dann Milch aus Pulver bekommen, wenn ich nicht zum Stillen da war, und noch eine Milchmahlzeit dran war. Als er 8 Monate alt war hatte ich sogar eine kurze Dienstreise (2 Übernachtungen) und danach ging das Stillen einfach weiter. Ich stille übrigens immernoch morgens und abends und manchmal auch nachts.

    Ihr werdet euren Weg auch finden.

    Drago

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