Stillen im Cafe verboten – Cuba si!

Es ging gerade durch die Medien: Patricia Hermanns, 31-Jährige Mutter, wurde aus dem Bäckerei-Café eines Supermarktes in Krefeld geworfen, weil sie ihren Sohn stillte. Die Verkäuferin begründete: Stillen sei verboten, da sich andere Gäste dadurch belästigt fühlten.

Es gibt einen schönen Artikel zum Thema von Lisa Fehrenbach auf Eltern.de. Nett fand ich auch die Umfrage im Solinger Tageblatt, in der doch tatsächlich eine Dame aus einer Konditorei erklärte, dass die herumstehenden Kinderwagen viel störender seien (Wasser auf meine mit-Tragetuch-wäre-das-nicht-passiert-Mühle).

Dennoch ist es faszinierend, wie darüber in den Foren – von Frauen! – debattiert wird, wie verstörend es sein könne, wenn man eine stillende Frau sieht. Dabei ist auf jeder Fernsehzeitschrift mehr Brust zu sehen als wenn eine Frau ihr Baby stillt – das hat ja korrekterweise hoffentlich den größten Teil der Brustwarze im Mund (kann das Video leider nicht einbetten. )

Ich musste bei der Diskussion immer an unsere Reise nach Kuba denken. Mitten in Havanna saß eine junge Frau auf den Stufen des Capitols. In ihrem Schoß lag ihr Kind. Die Spaghettiträger ihres Hemdchens hielten nur noch eine Seite, an der anderen hing eine Brust heraus, an der das etwa 2-Jährige Mädchen entspannt saugte. Kein Mensch schenkte der Szene größere Beachtung. Niemand regte sich auf.

(Danke an Clara für den Hinweis)

5 Gedanken zu „Stillen im Cafe verboten – Cuba si!

  1. ICH.KOMM.EINFACH.NICHT.KLAR. Wie verkopft, krank, entstellt, traurig, von sich selbst entfremdet muss eine Gesellschaft sein, die sich von der runden, prallen, rosigen, lieblich nach Milch duftenden Schönheit einer stillenden Brust abgestoßen fühlt, während sie am Nachbartisch an Plastikflschen nuckelt, deren Schraubverschlüsse jährlich 1000e von Meeresvögeln das Leben kosten? Wie kann mensch einen so völlig in sich geschlossenen, absolut regenerativen Kreislauf ablehnen, während er an einem Kaffee nippt, dessen Produktion nicht nur 130 Liter Wasser gekostet hat, sondern auch Blasen an Kinderhänden und CO2 in der Luft generiert hat? Soviel hat der Schnurps diesen Monat noch nicht gesüffelt, wie ich kotzen könnte – und das, Freunde, will was heißen.

  2. Hab mal einen Beitrag gesehen über einen Frauentreff in England mit gestillten Kleinkindern. Die haben sich extra in ner Shoppingmall getroffen und demonstrativ dort ihre Kinder gestillt, um das mal in der Öffentlichkeit auszutesten, was die Leute sagen 😉

  3. Ich habe mal von einem Fall gehört, wo ein Mann eine Frau wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses anzeigte, weil sie auf einer Autobahn-Raststätte im Auto ihr Kind stillte. Der Mann bekam vor Gericht recht und die Frau wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

    Ich finde es verdammt traurig wie verbohrt unsere Gesellschaft ist! Stillen ist das Beste was man für sein Kind tun kann und zudem das natürlichste der Welt. Überall auf der ganzen Welt werden Kinder durch Stillen gesäugt, sogar in der Tierwelt – nur in Deutschland zeigt man mit dem Finger auf stillende Mütter!!!

    Und dann wundert man sich warum gerade hier in Deutschland immer weniger Frauen ihre Kinder stillen wollen.

    Verkehrte Welt!

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