"Na…?" "Nicht jetzt!" – Abhalte-Streik!

Sie streikt. Windelfrei – vorbei. Nichts mehr zu machen. Seit Tagen haben wir 90% Windel. Und kaum noch etwas in anderen Gefäßen. Abhalten ist vollkommen out. Nur noch nachts klappt es gut. Tagsüber klappt es manchmal nach dem Schlafen, wenn sie noch zu müde ist und die Umgebung langweilig. Ansonsten ist die Welt definitiv zu spannend, um auch nur eine einzige, kostbare Sekunde mit Abgehalten-Werden zu verbringen. Sie streckt sich durch, sie dreht sich weg, sie schimpft.

Meine Bebachtungen:

Es ist definitiv eine Phase, in der andere Dinge wichtiger sind. Wenn sie etwas in der Hand hat, das spannend genug ist, macht sie auch. Aber es ist schwer, etwas zu finden. Krabbeln, Sich-zum-Stehen-Hochziehen, Welt erkunden sind gerade ihre Themen. Windelfrei ist einfach nicht wichtig. Ich akzeptiere das, versuche ihr sanft zu sagen, dass es mir aber weiterhin wichtig ist, aber ich verstehe sie auch. Beim Großen hatten wir den ersten Streik ja nach 20 Wochen (hier). Damals hatte ich hinterher endlich kapiert, dass es ohne Baby eben nicht geht, weil windelfrei kein Zufall, sondern Teamwork ist (hier). Und im Herbst, also mit ebenfalls 9-10 Monaten hatten wir damals auch ein Krabbelbaby, dass sich partout nicht abhalten lassen wollte (hier).

Kurz vorher hat sie noch kurz die Zeichen gewechselt, ein kleines, kurzes Schütteln des Oberkörpers hat jede Entleerung angekündigt und sie hat prima gewartet, bis ich da war. Sie hat nie im Tuch oder in der Manduca gemacht. Große Sachen – nur noch im WC. Jetzt? Alles (!) in die Windel. Juchhei, juchhe, ich weiß, was man als Windel-Mutter durchmacht ;).

Und was mache ich? Ich entspanne mich. Wickele sie und lasse sie im Park, manchmal auch zu Hause, einfach unten ohne. Wenn sie macht, sage ich freundlich, aber klar: „Du hast … gemacht, schau mal, das gehört hierhin“ und dann zeige ich es ihr, wohin ich es gerne hätte. Das Töpfchen steht jetzt häufiger mal rum, manchmal sitzt sie auch drauf, ganz selten geht auch mal was hinein.

Wischen, Lächeln, Waschen. Hmmmm…oder ich könnte – wie damals – in einen Zug steigen und zu Claudia fahren, vielleicht hilft das so gut wie damals? Eigentlich ist München ja immer eine Reise wert!

8 Gedanken zu „"Na…?" "Nicht jetzt!" – Abhalte-Streik!

  1. So geht es mir leider seit 2 Monaten 🙁
    Ich erkenne keine Zeichen mehr. Falls ich doch abhalte, meckert sie und macht nix. Wenn ich Glück habe, geht einmal in der Woche etwas ins Töpfchen. Am besten klappt es unterwegs, weil ich sie dann trage und ihre Zeichen erkenne.
    Zuhause trägt sie meist Mokomini, allerdings nur, um wwws zu sparen, einen Windelfreivorteil bringt es uns nicht.
    Ich frage mich, ob/wie wir wieder zu Windelfrei zurückkommen können :-/. Meinst du, es klappt mit einfachem Abhalten nach Uhr, zB. alle halbe Stunde? Aber das hat ja dann nichts mehr mit Abhalten nach Bedarf zu tun.

    1. Ich glaube, in dem Alter „signalisieren“ sie nicht mehr. Es passiert zuviel anderes. Man hört immer wieder, dass dann die Zeichen ausbleiben. Aber da wissen wir ja schon den Rhythmus ungefähr. Nach Uhr abhalten würde ich eher nicht. Sondern eher nach „Event“ – also nach dem Schlafen, nach dem Essen, nach intensivem Spielen, wenn ihr irgendwo ankommt oder losgeht etc. Lässt sie sich denn noch abhalten? Meine Kleine ist derzeit sehr wenig amüsiert, wenn ich es anbiete…

  2. Meine Tochter ist seit der zweiten Lebenswoche Windelfrei und jetzts mit 13 Monaten geht nix mehr. Krankheit ist überstanden, aber trotzdem keine Besserung in Sicht. Ich sehe es ihr nur an, wenn sie grade dabei ist zu machen :(. Aber das große Geschäft bekomme ich noch mit :)! Wie lange kann so eine Phase dauern????

    1. Hi Jasmin,

      so eine Phase kann Tage dauern – Wochen oder Monate auch. Meistens ist es wie du schreibst, dass das „große“ weiterhin klappt, das „kleine“ aber eine Weile in die Binsen geht. Auch hier: Klappt es, wenn Du es nach Event machst, statt nach Zeichen? Dann müsstest Du ja schon einiges abfangen können (vorausgesetzt, sie macht noch mit)?

      🙂

  3. Hallo Nicola,

    auch ich kann gut nachfühlen, was bei Euch los ist… so geht es bei uns auch seit mind. 1 Monat. Davor hatten wir zwei Monate lang nur Unterhose und Hose – es war ja Sommer, und ein paar nasse Hosen sind ja egal im Sommer. Meine Kleine ist 3 Monate älter als deine, und auch bei ihr ist es einfach das Krabbeln, Stehen, Spielen, Abgelenktsein. Alles ist wichtiger als Abhalten oder Zeichengeben. Wir verwenden die Wollwalkhosen aus dem Mokoshop mit einer Einlage von den Pocketwindeln drin, die ich ganz zu Beginn hatte, als wir uns noch nicht so gut „kannten“. Ist zwar schade, so ein goldiger Babypopo ohne was drum ist halt echt süß, aber besser als dauernd angepieselt zu werden oder zu wischen… Ich halte sie quasi nach „Plan“ ab, ich kenne ihren Rhythmus dennoch recht gut und weiß, wann sie muss, da biete ich es ihr halt einfach immer an. Manchmal klappt’s. Naja, wird auch wieder anders, wir hatten schon mal so eine Phase.
    Ich wünsch Euch trotzdem, dass die Kommunikation nicht abreißt und dass der Streik nicht monatelang dauert.

    Liebe Grüße Steffi

  4. Ach ja, wir nichtwindelfreien Windelentwöhner (Kind 3 Jahre) sind jetzt auch wieder bei Vollzeitwindeln durch Umzug, nix geht mehr!!!
    Ich hoffe, es geht bald wieder, wir waren auch schon mal bei nur noch nachts und mal zum Rausgehen Windel, ansonsten alles prima ins Töpfchen gegangen…

  5. Nicola, bei uns war es auch erst Totalverweigerung mit weinen und durchstrecken. Wenn ich ihr dann den Schnuller gab, hat sie sich entspannt und ins Töpfchen gemacht. Dann hab ich resigniert und immer weniger abgehalten. Inzwischen seh ich es ihr oft an, wenn sie grad muss, weil sie dann stillsteht und vor sich hinstarrt. Dann hol ich immer gleich das Töpfchen und da geht dann auch nochmal was rein.
    Ihren Rhythmus kenne ich leider gar nicht mehr, deswegen dachte ich daran, mit Mokomini halbstündig abzuhalten, um den Rhythmus wieder kennenzulernen.

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