Hebammenprotest – 100.000 Unterzeichner& alles fake?

Der Hebammenprotest hat mittlerweile 100.000 Unterzeichner, noch bis zum 17.6. kann man mitzeichnen.

Was mich immer wieder fasziniert, sind die Einwände, da würde „ein einzelner Berufsstand um seine Privilegien“ kämpfen. Letztens sagte wieder jemand – ein Mann – zu mir: „Naja, das ist ja nur eine Aktion des Interessenverbandes freiberuflicher Hebammen, die ihre Pfründe sichern wollen.“

In mir sträubt sich alles gegen so eine Sichtweise, es ist so als würde man sagen, jaja, die Umweltschützer, die wollen ja nur ihre Jobs sichern und dass sie ganz nebenbei die Umwelt schützen ist eigentlich genauso als würden sie an Tankstellen Autos betanken (womit ich nix gegen Tankwarte gesagt haben will ;)).

Bei den Hebammen ist meine Haltung derzeit: Klar will da ein Berufsstand sein Überleben sichern, aber erstens ist das einer, der nachweislich einen wichtigen Beitrag zu unser aller Wohlergehen leistet (wir alle sind geboren worden!!) und zweitens arbeiten sie sowieso für Stundensätze, die ihrer so verantwortungsvollen Aufabe m.E. nicht angemessen sind.

Nochmal die Zahlen von der Hebammenseite:

Seit 2008 wurden die Versicherungsprämien bereits um 80% auf 2.400,- EUR jährlich angehoben. Zum 01.07.2010 steht eine weitere massive Prämienerhöhung bis zu 4.600,- EUR an. Dem gegenüber steht das zu versteuernde Durchschnittseinkommen der geburtshilflich, in Vollzeit tätigen Hebamme bei ca. 1.180,- EUR monatlich, was einem Stundenlohn von 7,50 EUR entspricht.

Was meint ihr dazu? Seht ihr das als reine Lobby-Aktion eines Berufsstandes (und selbst wenn – wäre das schlimm?) oder ist da mehr dahinter?

*grübel*
nic

2 Gedanken zu „Hebammenprotest – 100.000 Unterzeichner& alles fake?

  1. Hallo,
    ich habe bereits mitgezeichnet und schließe mich deiner Meinung an. Dies ist wieder ein gutes Beispiel was in unserem Gesundheitswesen so alles schief läuft …
    Bin gerade selbst in der Situation mir über Hebammen genauere Gedanken zu machen – brauche nämlich in ein paar Monaten eine und wenn die EINE!! freiberufliche Hebamme die in unserem Kreiskrankenhaus Beleggeburten anbietet jetzt den Handschuh wirft fänd ich das sehr schade – könnte das aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht verstehen.
    Grüße
    Susanne

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