Eine Freundin war gerade zu Besuch und von ihr bekam ich eine schon oft gehörte Reaktion:
Dass das funktioniert!
Viele Leute, die zum ersten Mal davon hören oder es bei uns dann ja auch sehen, sind fasziniert, dass es wirklich „funktioniert“! Dabei „funktioniert“ es ja nicht in dem Sinne, es … fließt eher – mal so mal so!
Denn als ich mit der Freundin sprach, wurde mir auch etwas anderes klar: Ja, ich habe häufig mal ein Kind mit nasser Hose. Erst heute wieder auf dem Spielplatz. Ich hocke da in der Sonne und denke: Muss er mal? Ach, mach ich gleich… und zwei Minuten später ist er nass. Also hingegangen, Hose ausgezogen, Kind umgezogen (vorher nochmal abgehalten), nasse Hose weggepackt.
Eine Frau fragt: „Hat er keine Windel an?“
Ich: „Nein, er ist ein windelfrei-Kind, meistens hat er keine an.“
Sie: „Ah, und dann wechselst Du einfach jedes Mal die Hose?“
Ich muss lachen: „Nein, normalerweise halte ich ihn einfach regelmäßig ab. Nur wenn ich gerade so gemütlich hier rumsitze wie eben und es vergesse oder aufschiebe – dann wechsele ich auch mal die Hose!“
Sie grinst, ich grinse, die Kinder spielen weiter.
Ja, er hat immer mal wieder nasse Hosen. Aber das macht nix. Ich nehme das gerne in Kauf. Denn er hat nie übel riechende volle Hosen. Seit er vier Monate alt ist, sind höchstens eine Handvoll große Geschäfte in Hosen oder Windeln gegangen, zu 99,9% gehen die ins WC – wo sie meiner Meinung nach auch hingehören. Man erinnere sich daran, wie hilflos ich war, als er letztens mal eine volle Windel hatte, ich bin das gar nicht gewöhnt. Und das war es, was ich wollte: Keine stinkenden Windeln wechseln müssen. Nasse Hosen hingegen – die machen mir gar nix.
Ich selbst stelle gerade in den letzten Tagen fest, dass ich schon total betriebsblind bin – es ist für mich so normal, mein Kind nicht zu wickeln und stattdessen abzuhalten, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie man das nicht nutzen und sich stattdessen mit vollen Windeln beschäftigen kann.