Mütterteams III

Wegen großer Nachfrage hier noch einmal ein paar Details zu den Mütterteams: Wie man anfängt, wie das Ganze prinzipiell funktioniert, unsere Erfahrungen und wichtige Tipps für den Mütterteam-Alltag.

Wie man anfängt:

Ich habe einfach in unserer Krabbelgruppe nachgefragt, wer Interesse an gemeinsamer Kinderbetreuung und regelmäßigen Treffen hätte und sofort fanden sich über zehn Mütter, die das spannend fanden. Wir bildeten Teams nach geographischer Nähe, so dass keine Mutter mehr als 5-10 Gehminuten zu ihren Team-Kolleginnen hat. Das Aufhängen von Flyern brachte bisher keine Resonanz, es scheint ein Thema zu sein, bei dem man den direkten Kontakt braucht.

Das Prinzip:
Die Teams trefen sich zwei Mal pro Woche für ca 2-4 Stunden, je nachdem, wie lange es für die Babies okay ist. In dieser Zeit kann immer eine Mutter etwas für sich machen (Mails checken, baden, einkaufen gehen o.ä.) und die anderen passen auf die Kinder auf.

3-4 Mütter pro Team haben sich bewährt, denn bei 2 Müttern muss eine Mama auf zwei Kinder aufpassen, was stressig ist. Bei drei Müttern ist man sofort wieder zu zweit, wenn eine mal nicht kann. Fünf Kinder ist für die Kinder zu anstrengend. Daher ist vier ideal. Dann sind immer zwei oder drei Mamas für vier Kinder da, das passt gut.

Erfahrungen:

Nach 4-6 Wochen – je nach Kind – sind die Kinder so aneinander und an die Mamas gewöhnt, dass die Mutter auch mal weggehen kann. Die Mütter berichten zudem, dass die Kinder auch zwischen den Treffen ausgeglichener sind als vorher. Da alle nah beieinander wohnen, kann man auch mal „zwischendurch“ schnell jemanden anrufen, wenn das eigene Kind unleidlich ist oder man einen Rat braucht. Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch sind auch die kleinen und großen Sorgen leichter zu bewältigen, vieles relativiert sich ganz schnell, wenn man im Team darüber spricht.

Die Mütter selbst sind entspannter, weil sie nicht die 7×24-Betreuung leisten müssen, sondern wie in einem Dorf oder einer Großfamilie regelmäßig Unterstützung haben – und es macht sehr viel Spass, zwischendurch mal ein anderes Baby herumzutragen oder dem eigenen dabei zuzusehen, wie es neue Spiele bei einer anderen Mutter lernt.

Wichtig ist nach unserer Erfahrung: Feste Termine und regelmäßige Treffen, sonst zerfällt ein Team schnell. Außerdem gleichermaßen ähnliche Ansichten zu Stillen etc. sowie ein gerüttelt Maß an Toleranz, da jeder im Detail doch individuell entscheidet.

Außerdem: Räumt nicht auf, BEVOR die Mütter kommen, sondern räumt doch – gemeinsam mit den Kindern 🙂 – auf, WENN die Mütter da sind. Sich helfen zu lassen ist ein wichtiger, sehr wichtiger Teil der Mütterteams. Alle helfen gerne, Hilfe anzunehmen bedarf einer ähnlichen Eingewöhnung wie auch die Kinder sie brauchen.

7 Gedanken zu „Mütterteams III

  1. Hallo,
    hatte das auch schon öfter versucht, doch ohne Erfolg.

    Aus der Gruppe hatte niemand Interesse, das Aufhängen von Zetteln brachte nichts, das posten des Anliegens in Netmoms, … brachte auch nichts.

    Was kann man sonst noch machen, um Interessenten zu finden?

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