Mokomidi-Lektion

Das hier ist übrigens unsere, vom Schneider für 10 Euro speziell angefertigte Mokomidi:

Mokomidi

Sie hat mich zwei Dinge gelehrt:
1. Flanell ist der falsche Stoff dafür. Er wärmt nicht und hält überhaupt kein minibisschen dicht. Eine eingelegte Damenbinde behebt diesen Fehler.
2. Der Bauchumfang ist abgemessen und perfekt, aber der Latz ist viel, viel zu lang. Dadurch hängt er zu weit aus der Hose heraus, das ist lästig und behindert ihn beim Krabbeln. (Direkt nach der Foto-Aufnahme wurde er deshalb gekürzt)

7 Gedanken zu „Mokomidi-Lektion

  1. Liebe Nicola,

    ich habe – zum ersten Mal in einem blog ernsthafter „anwesend“ – deine Berichte gelesen, die mir sehr gefallen haben.

    Vor vielleicht 3 Monaten – da war ich in der Hälfte meiner Schwangerschaft – dachte ich so bei mir:
    Verdammt, diese Windeln. Dies muss doch unangenehm sein für ein Baby. Wie schön wäre es doch ohne.

    Dabei stellte ich mir einen Wald (beinah könnte ich `Urwald`schreiben 😉 ) vor
    oder auch nur einen schönen Platz in der Natur (ganz stereotypisch und/oder auch sehr romantisch), wo unser Kind sein „Geschäft“ verrichten kann, ganz spontan und ohne Stress.
    Ohne Pampers und ohne Klebebänder- und ohne „mit-dem-Popo-in-Scheiße-liegen-und-unangenehm-fühlen“ (als Baby).

    Seit nunmehr 3 Wochen schwebt bei mir ein konkreteres Interesse, unser Baby (welches die Welt bald erblicken wird…) windelfrei zu „behandeln“. Als ich nun im Internet recherchierte
    – mehr aus einer Langeweile heraus, etwas Interessantes zu lesen – und plötzlich, zufällig, las, dass ein windelfreies Umgehen mit dem Baby auch in dieser unseren westlichen Zivilisation existiert, war ich hellwach.

    Es vergingen einige Tage, als mir dann eine spontane Bekanntschaft von ihren eigenen Erfahrungen mit ihrem kleinen Kind erzählte und davon, dass sie es ebenso seit fast 2,5 Jahren sehr erfolgreich windelfrei erzieht (und übrigens auch noch manchmal stillt).

    Seitdem geistert es in meinem Kopf herum. Windelfrei. Einige Berichte, die ich zum Beispiel hier las, schreckten mich etwas ab. Realismus tut immer wieder mal gut, doch ich bleibe auch gerne bei meiner Meinung, dass eine Mutter immer spürt, was ein (ihr) Baby braucht und was es so ganz und gar nicht mag.

    Ich denke, dass es mir bei der Windel – oder nicht Windel – oder vielleicht bei den Split-Pants oder doch Flexitots (ich weiß noch nicht, was das genau ist… Phuuu) – Debatte auch so gehen wird: Ich werde sicher spüren, was das/unser Baby mag und was nicht.

    Oder bin ich auch hier zu romantisch?

    🙂

    Ich denke nicht.

    Wie gesagt, unser Baby ist noch in meinem Bauch und ich weiß noch nicht, wie es in unserer Mutter-Vater-Kind-Beziehung werden wird – auch wenn ich sehr viele Erfahrungen mit Babys und Kindern habe, doch nicht mit eigenen…

    Ich sagte meinem Freund (Vater des Babys), dass ich hier in Deutschland ja aufpassen müsste, dass ich keine Strafanzeige erhalte, wenn das Baby mal schnell draußen….

    Ja.

    Man faucht mich ja schon hier an, wenn ich mein Auto ganz kurz mal – für 2 Minuten – in die 2. Reihe parke (da ich keinen Parkplatz finde) und mich mit meinem kugelrunden Bauch aus dem Auto hieve, um schnell beim Bäcker noch warme Brötchen zu kaufen.

    Und mein Hund bekam auch manchmal schräge Blicke, weil er nicht ANGELEINT war. Dabei ist sie ein kleinerer Hund, mit den liebsten Augen und den besten „Manieren“.

    Doch hier ist Gefangenschaft bei mancher Person ein Muss, selbstverständlich auch als Argumentation gegenüber den Mitmenschen, die ein bisschen – oder viel mehr Freiheit leben,
    denn sonst könnte/würde man ja seine eigene Abhängigkeit fühlen! Schreck.

    – Auch mein Traum ist es, in ein wärmeres Land zu ziehen, obwohl Berlin schon eine
    tolle Stadt ist.
    Vielleicht wird es eines Tages Griechenland.
    Denn da komm ich her.

    In diesem Sinne – kalinixta.

    Dora

    1. Kalimera Dora!

      Wie schön, dass Du bei uns „anwesend“ bist und uns schreibst!

      Windelfrei ist eine sehr flexible Sache und es wird sicher genau so sein, wie Du schreibst: Du wirst spüren, was für dich, deinen Freund und dein Baby richtig ist. Man muss sich gar nicht entscheiden, ob Splitpant, Flexitot oder Pampers – man kann es je nach Situation anwenden und es gibt so viele Kombinationsmöglichkeiten wie es Familien gibt. Eigentlich geht es ja auch nur um eines: Dass die Kinder nicht verlernen, dass da was passiert und sich abhalten lassen können. Alles andere ist sozusagen optional :).

      Was den Urwald angeht – da träumt die gesamte CC (Continuum-Concept)-Gemeinde mit Dir… Oft glaube ich, dass es leichter ist als wir denken. Man muss den Urwald sozusagen im Herzen tragen, dann passieren die spannendsten Dinge! Und wir haben auf dem Topffit-Treffen im Okt gerade drüber gesprochen und festgestellt, dass noch keine von uns in Berlin böse Kommentare bekommen hat, weil sie ihr Kind abhält, auch nicht draußen auf der Strasse :).

      Jetzt wünsche ich euch erst einmal eine schöne Schwangerschaft und eine möglichst natürliche, selbstbestimmte Geburt sowie viel Kraft und Liebe fürs Wochenbett. Ich freu mich, wenn Du wieder bei uns reinliest und wenn Du Fragen hast, lass es mich/uns wissen!

      Liebe Grüße
      nic

      1. Kalimera Nic,

        🙂 , du kannst Griechisch!

        Danke für deine Antwort. Ich habe mich sehr darüber gefreut!

        Du schreibst sehr viel, dass ist sympathisch – doch wie kommst du dazu (wegen deiner Kleinen) ?

        Deine Antwort gefällt mir sehr gut, denn so sehe ich das auch: Den Babys/Kindern stets so viel Aufmerksamkeit schenken, dass es auch die Möglichkeit erhält, eben nicht lange oder mittellange in deren eigenem Urin oder K.. zu „sitzen“ sondern – so wie du/ihr es nennt – „sich abhalten lassen zu können“, also beim Wasserlassen -oder mehr- in einem natürlicheren Wege geholfen zu werden.

        Dementsprechend gut fand ich dabei die Idee, die bei eurem letzten Topfit – Treffen diskutiert wurde: Dass sich Mütter zusammen tun und sich bei der Betreuung der Kleinen abwechseln und damit auch ihre eigenen Ideen und Ziele verwirklichen können (1. wegen dem Kind, und 2. wegen sich selbst…).

        Urwald-CC-Gedanken: Ja :-), da hast du ganz klar auch meine Lebensweise ausgesprochen, den „Urwald“ trägt man im Herzen oder gar nicht.

        Trotz aller positiven Gedanken und vieler Schritte zur freien Selbstbestimmung, weiß ich doch auch all zu gut, dass das Leben im Dschungel Berlin`s nun doch anders ist, als z.B. im Süden am Meer, und sicher auch im „richtigen Urwald“. Ich mag nicht sagen, schlechter oder besser. Anders.

        Ich bin oft entsetzt, wie die Kinder z.B. hier in Deutschland behandelt werden – obwohl ich auch hier wieder nicht schreibe, im „Süden am Meer“ ist es besser oder schlechter.

        Dementsprechend mutig und sinnvoll fand ich deinen letzten Eintrag: Anwältin mit nacktem Kind in München.
        Toll, dass du sie angerufen hast und das Gespräch in einem Forum, wie diesem hier, veröffentlichst. Glückwunsch!

        So was könnte dir vielleicht auch im „Süden am Meer“ passieren, doch wage ich zu behaupten, dass solch eine Reaktion seitens der Polizei und der medialen Berichterstattung, zumindest in Griechenland (weil ich das Land und deren Bewohner sehr gut kenne) wahrscheinlich nicht passieren würde. Nicht nur, weil es „eh wärmer ist“ – auch im Herbst, wo es eben auch mal nur 16 Grad hat, kann ich mir solch eine umfangreiche Reaktion nicht vorstellen. Zumindest nicht in der Endkonsequenz (mediale Berichterstattung).
        Ich bin mir fast sicher, die Antwort „Mein Kind lässt sich nicht anziehen“ hätte in dem beschriebenen Fall ausgereicht. – Doch davon abgesehen gibt es auch am „südlichen Meer“ schräge Menschen und damit auch Polizisten, die es vielleicht nicht verstanden hätten. Doch für die Medien wäre es kein „gefundenes Fressen“ gewesen, so wie hier.
        Ich hätte übrigens ähnlich wie die Münchener Juristin reagiert.

        Für mich ist die Selbstbestimmung jedes einzelnen Wesen äußerst wichtig, wo ich doch auch selbst so groß geworden bin und es insbesondere den Kindern regelmässig propagiere.

        Letztens meinte mein 13jähriger Nachbarsfreund, der noch nicht lange in der Pubertät ist, hier in Berlin-Schöneberg lebt und/oder sich manchmal mit der nicht gerade ungefährlichen Kreuzberger Jungen-Gang anlegt: „Du meinst wohl, du bist hier die Gangsterbossin, oder was!“ Dabei lachte er mich an.
        Provokation und etwas Schmeichelei
        😉
        war das und ich lachte ebenso. Er weiß, dass ich auf der Seite der Kinder – und oft auch der Jugendlichen bin.

        Danke für deine Wünsche bezüglich meiner Schwangerschaft. Das ist sehr nett von dir.
        Es ist bald soweit und ich freue mich jeden Tag ein bisschen mehr.

        Ich habe eine sehr tolle und erfahrene Hebamme (falls also Jemand Interesse hat!) und wir werden, wenn alles wie geplant gut verläuft, bei mir zu Hause entbinden in einem Wasser-Geburtsbecken, welcher übermorgen hier sein wird…. Alle haben schon Panik, dass der Boden diese große Menge an Wasser-Kg nicht gut tragen kann – doch bin ich sehr optimistisch.

        Ist ja schließlich nicht die erste – und ganz sicher nicht die letzte Wassergeburt in diesem Becken, der sehr gut sein soll. Bin also gespannt (mehr auf das Gefühl im Wasser, wenn es soweit ist, als unten anzukommen!) ! 😉

        Könntest du mir eigentlich sagen, ob ich unsere Kommentare hier nicht auch bei mir einsehen kann oder müsste ich dazu einen Link einrichten oder geht das nur, wenn ich auch einen Blog einrichte usw. ? Bin bei dieser Thematik etwas „grün“ hinter den Ohren.

        So, jetzt hoffe ich dass ich nach diesem Schreiben und einer heißen Glas Milch wieder schlafen gehen kann! Das klappt nämlich seit 4 Wochen nicht mehr so gut. Wie war das bei euch?

        Wie alt ist eigentlich dein Kind?

        Die besten Grüße – auch an alle anderen!
        Dora

  2. Ich stöbere in deinem Blog, wie du gemerkt hat, und mußte gerade lachen. Dieses Ding, das hier Mokomidi heißt (warum heißt das eigentlich so?), hab ich mir auch genäht, ohne aber zu wissen, daß andere es schon erfunden haben. Meins ist noch ein bißchen avancierter mit Klettband, damit es vorn nicht unter dem Gummi hervorrutscht, mit eingenähtem Gummiband an den Seiten (damit läuft auch ein großes Pipi nicht aus) und aus doppellagigem Fleece (hält die Feuchtigkeit drin). So brauchen wir gar keine Wegwerfwindeln mehr, je nach Verfassung spüle ich jeden Abend 4 bis 10 nasse Windeln durch, die dann früh trocken und zur Anwendung bereit sind.

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