Hitze hilft

Seit exakt zwölf Stunden ist mein Kind wieder windelfrei, ohne Unfälle, mit nur 2 vergeblichen Abhalteversuchen, ohne Stress :).

Und es liegt weder an ihm noch an mir noch an einem neuen Trick, sondern einfach nur am Wetter: Es sind 30 Grad in der Stadt.

Heute Morgen war er wie immer windellos in der Wohnung. Als wir dann auf dem Weg zum Babyschwimmen waren, zog ich ihm eine Pampers an, schließlich wollte ich ihn in der S-Bahn nicht abhalten müssen und überhaupt hatte es in letzer Zeit ja nicht so besonders gut geklappt. Aber es war so heiß! Viel zu heiß. Ein Griff in die Windel zeigte mir, dass es darin noch viel heißer war als draußen und feucht dazu. Bäh. Also zog ich sie ihm – noch in der S-Bahn – wieder aus.

Auf dem Weg zum Babyschwimmen hielt ich ihn einmal an der Bushaltestelle ab, dann vor dem Schwimmen und nach dem Schwimmen. Nach dem Schwimmen war er müde und nölig, also setzte ich ihn nur mit unten offenem Body (ans Knöpfe schließen war nicht zu denken, das Kind war viel zu unleidig) in die Manduca. Bis wir mit dem Bus an der S-Bahn-Haltestelle waren, schlief er tief und fest. Ich nutzte die Zeit für ein paar Einkäufe. Als er erwachte, saß ich gerade mit einer Ladung China-Fast-Food auf einer Wiese. Ich holte ihn aus der Tragehilfe, stillte seinen ersten Hunger, er ließ sich entspannt abhalten und weiterstillen. Aufessene, zusammenpacken, Kind wieder in die Manduca und ab zum Bahnhof.

Wieder in der S-Bahn, 40 Minuten bis nach Hause. Ich war etwas nervös, denn das Kind war ja immer noch nackt. Würde er das durchhalten? Ich legte ihm eine Windel unter den Po und ihn auf meinen Schoß. Er spielte mit der TicTac-Packung (beste Rassel derzeit), flirtete mit einem Mitarbeiter des Berliner Dunkelrestaurants und sah mich völlig entgeistert an, als ich versuchte, ihn zwischendurch an einer Haltestelle kurz abzuhalten. Als ob er das bisschen nicht durchhalten könnte, also Mama!

Zu Hause angekommen machte ich gleich noch einen kleinen Umweg in den Park und legte mich mit ihm dort in den Schatten. Einkäufe abstellen, Kind auspacken, Kind abhalten, mit dem Kind spielen und kuscheln. Irgendwann heimweg, zu Hause noch ein Abhalteversuch, Kochen, Essen, Papa begrüßen, noch ein letztes Mal aufs WC und jetzt schläft er hier neben mir – selig, windellos. Und ich werde ihm wohl heute Abend auch nichts mehr anziehen. Es ist ja immer noch so heiß!

Fazit: Ich bin einfach entspannter, wenn es wärmer ist. Natürlich macht es rein technisch wenig Unterschied, aber wenn ich weiß, dass eventuelle Flecken schnell trocknen, dass ich ihn nicht ausziehen (bzw. nur den Body öffnen) muss. Bei dem Wetter bin ich einfach nicht so verkrampft. Und dann klappt es auch problemlos! Vielleicht ist es unterwegs sogar besser als daheim, denn unterwegs kann ich mich entweder voll auf ihn konzentrieren oder er ist in der Tragehilfe und da sagen sie ja zuverlässig Bescheid.

2 Gedanken zu „Hitze hilft

  1. Absolut: Hitze hilft!

    Mal ganz abgesehen davon, dass meine Tochter bei solchen Temperaturen fast den ganzen Tag nackig durch den Garten seppelt, planscht, buddelt, Käfer jagt, etc., gefällt mir die Hitze für das Windelfrei-Leben auch sehr! Ich muss meinem Kind nicht so viel anziehen, eben mal zwischendurch irgendwo abhalten ist demnzufolge um einiges leichter, die Wärme in einer Windel hält mich auch davon ab, eine umzumachen, und – außerdem hat ein laufendes Mädchen einen ganz großen Vorteil: Ich lasse sie möglichst oft im Kleid gehen! Sie ist angezogen, kann sich dennoch frei bewegen, und wenn sie mal muss, kann sie einfach machen, denn unter dem Kleid vergessen wir doch tatsächlich den Schlüppi! 🙂

    Übrigens ist der Papa noch entspannter als ich, denn er zieht mit unserem Kleidchen-Mädchen mittlerweile recht große Windelfrei-Kreise und bewegt sich dabei ganz selbstverständlich so, als wäre er mitten in Vietnam. 🙂 Für den Notfall hat er einen kleinen Lappen, ein Küchenkrepp und einen passenden Spruch im Gepäck. Die Hitze ist toll!

    PS: Mir graut’s schon vor dem kalten Winter…

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